10 Sekunden vor Schluss erzielte Liga-Topscorer Marco Miltkau das Siegtor für Rot-Weiss Köln und schoss den Vorjahresfinalisten damit zum 4:3 (2:2)-Erfolg gegen den Club an der Alster. „Mit den zwei Ecken am Ende hatten wir natürlich das Glück auf unserer Seite“, sagte Miltkau, der inzwischen 38 Saisontreffer auf seinem Konto hat. „Wir machen aus unseren Standardsituationen nichts und haben Köln dann selbst wieder zum Leben erweckt“, monierte Alster-Coach Joachim Mahn.

Im Duell der Hallen-Champions von 2012 (Köln) und 2011 (Alster) nutzte Florian Scholten (3.) den zweiten Angriff zum Führungstreffer für den Vorjahresfinalisten, doch die Hamburger ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und antworteten durch Christian Reimann (10.) mit dem 1:1-Ausgleichstreffer. Im Anschluss hatte Alster etwas mehr von der Partie und belohnte sich mit dem 2:1 durch den Ex-Berliner Constantin Staib (17.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff besorgte Joshua Delarber (27.) mit Kölns zweiter Strafecke jedoch den 2:2-Ausgleichstreffer.

Auch in der zweiten Halbzeit agierten beide Teams weiter auf Augenhöhe, sodass sich ein Geduldsspiel entwickelte. „Das war ein recht offenes Spiel. Zwischenzeitlich sind wir aus Alsters Druck nicht mehr herausgekommen“, sagte Kölns Trainer Frederik Merz. „Beide Teams waren relativ passiv und habe eher auf Konter gehofft“, fasste Miltkau zusammen.

Während Köln zwei Strafecken ungenutzt ließ, verwandelte Julian Hoffmann-Jeckel (41.) den Rebound nach Alsters erster Strafecke im zweiten Durchgang zum 3:2. Jesper Kamlade (47.) hatte wenig später das 4:2 auf dem Schläger, verzog aber freistehend vor Kölns Torwart Victor Aly. Diese Nachlässigkeit rächte sich, denn Delarber (50.) glich mit seinem zweiten Strafecken-Tor in dieser Partie zum 3:3 aus. „Wir haben die Gunst der Stunde nicht genutzt“, ärgerte sich Mahn, der zugleich Aly ein Riesenkompliment machte: „Er war heute exzellent.“

Kaum waren die letzten zehn Minuten angebrochen, drängten beide Kontrahenten auf die Entscheidung, sodass die 2400 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle reichlich an Kreisszenen geboten bekamen. Doch Aly im Kölner Tor und Nationalkeeper Felix Reuß im Alster-Kasten hielten ihre Gehäuse sauber, bis sich die Domstädter 90 Sekunden vor Schluss ihre sechste Strafecke holten. Diese wurde zunächst von der Alster-Verteidigung abgelaufen, resultierte aber in einer weiteren. Diesmal verzichte Köln auf eine Variante und Miltkau nahm stattdessen den Direktschuss, den er kaltschnäuzig verwandelte. „Damit hatten wir den Glücksmoment auf unserer Seite“, meinte Merz, dessen Team nun im zweiten Jahr in Serie im Endspiel steht.

Statistik

3’ 1:0 Florian Scholten

10’ 1:1 Christian Reimann

17’ 1:2 Constantin Staib

27’ 2:2 Joshua Delarber (KE)

41’ 2:3 Julian Hofmann-Jeckel

50’ 3:3 Joshua Delarber (KE)

60’ 4:3 Marco Miltkau (KE)

KE 7 (3) / 3 (0)

SR: Christian Blasch (Uhlenhorst Mülheim), Jens Brieschke (Steglitzer TK)