Unsere Herren haben die Endrunde der deutschen Hallenhockey-Meisterschaft in Stuttgart erreicht. Der Spitzenreiter der 1. Bundesliga Ost gewann am Samstag auch sein Viertelfinale gegen den Hamburger Polo Club mit 6:3 (3:1). Für den BHC ist es die erste DM-Teilnahme seit vier Jahren. „Das ist unglaublich geil, dass wir hier gewinnen“, sagte Trainer Rein van Eijk. „Wir waren unheimlich gut vorbereitet und die Jungs haben das noch besser als erwartet umgesetzt. Wir haben gezeigt, welch breiten Kader wir haben.“

Matchwinner beim BHC war zweifelsfrei Torwart Moritz Kentmann, der mit ganz starken Paraden ein sehr sicherer Rückhalt war. „Mocke war unfassbar gut, er hat sich super vorbereitet und, dass er bei den Ecken den Sieg rettet, ist unglaublich“, lobte van Eijk. Kentmann selbst meinte: „Ich war nach dem Abpfiff echt sprachlos, es fühlt sich unfassbar gut an. Die Fans haben uns unheimlich gepusht.“ Halbfinalgegner am kommenden Wochenende ist Uhlenhorst Mülheim. Der Westmeister gewann mit 3:1 im Penaltyschießen gegen den TSV Mannheim. 

Nach einem verhaltenen Beginn dauerte es bis zur zehnten Minute, ehe die Zuschauer im mit 726 Leuten ausverkauften Cole-Sports-Center die erste Strafecke zu sehen bekamen. Doch Polos Strafeckenspezialist Jonathan Fröschle scheiterte an Kentmann, der auch wenig später im Eins-gegen-Eins gegen den Routinier die Oberhand behielt. Nun hatten die Gastgeber durch Marian Klink (13.) und Michi Hummel (15.) die Führung auf dem Schläger, kamen aber an Polo-Keeper Niklas Garst nicht vorbei. Den ersten Treffer der Partie erzielte dann Fröschle (17.) per Strafecke, doch im direkten Gegenzug glich Niklas Westphalen (18.) zum 1:1 aus. Beflügelt durch den Ausgleich spielte der BHC weiter mutig nach vorne und wurde belohnt.

Zunächst traf Toni Ebeling (22.) nach starker Vorarbeit von Lukas Kilpper zum 2:1, keine 60 Sekunden später drückte Tim Strüven (23.) den Ball erneut ins Polo-Gehäuse. In der Defensive war indes auf den starken Torhüter Verlass, der abermals zwei Glanzparaden (21./24.) zeigte, sodass der BHC mit einer 3:1-Führung in die Pause ging. Kapitän Paul Dösch sagte: „Wir haben ganz viel angeschaut von Polo und wussten, dass wir damit gut klarkommen. Wir haben ein Wahnsinnspiel gemacht, vor allem defensiv – ein Extralob an Mocke im Tor.“

In der zweiten Halbzeit war es wieder Kentmann, der eine Strafecke sicher parierte, diesmal gegen Constantin Staib (36.). Jonas Diesing hatte im Gegenangriff die Chance zum 4:1, verfehlte aber das leere Tor. Im Anschluss konnte Westphalen (39.) die erste Strafecke des BHC ebenfalls nicht im Tor unterbringen. Besser machte es dann Europameister Dösch (43.), indem er die zweite BHC-Ecke zum 4:1 verwandelte. Doch Polo verkürzte ebenfalls per Ecke durch Constantin Staib (51.), ehe es im BHC-Kreis hektisch wurde. Schon wieder war es Torwart Kentmann, der einen weiteren Treffer des Nordzweiten verhinderte.

Dennoch kamen die Hanseaten erneut durch eine Strafecke von Fröschle (54.) auf 3:4 heran. Das 4:4 vereitelte wieder der BHC-Keeper mit zwei Rettungstaten gegen Fröschle (56.) und Julian Hofmann-Jeckel (57.). „Hier hatte ich kurz Angst, dass das Spiel kippt, aber mit der Auszeit haben wir das echt gut gemacht und dann noch mal eins drauf gelegt“, gab Dösch zu. Er selbst war es, der zwei Minuten vor dem Ende eine Strafecke zum vorentscheidenden 5:3 nutze. Polo versuchte nun ohne Torwart noch einmal zurückzukommen, kassierte jedoch zwei Sekunden vor dem Ende das 3:6 durch Strüven ins leere Tor.

Berliner HC – Hamburger Polo Club 6:3 (3:1)
17‘  0:1 Jonathan Fröschle (KE)
18‘ 1:1 Niklas Westphalen
22‘ 2:1 Toni Ebeling
23‘ 3:1 Tim Strüven
43‘ 4:1 Paul Dösch
51‘ 4:2 Constantin Staib (KE)
54‘ 4:3 Jonathan Fröschle (KE)
58‘ 5:3 Paul Dösch (KE)
60‘ 6:3 Tim Strüven
KE: 3 (2) / 7 (3)
Zuschauer: 726
SR: Andreas Knechten, Thomas Lange

Einen kurzen TV-Bericht gibt es in rbb24 .

Fotos: BHC / Fritz Ebeling