Der Berliner Hockey Club hat drei Co-Trainer aus den eigenen Reihen gewinnen können, um die hauptamtlichen Coaches und ihre Damen- und Herren-Teams in der am 1. Dezember beginnenden Hallensaison in der 1. Bundesliga zu unterstützen. Bei den Damen bekommt Headcoach Stan Huijsmans fortan von seinem Vorgänger Floris Völkner Hilfe. Dieser hatte das Team bereits für die Feld-Rückrunde 2018/19 interimsmäßig übernommen gehabt.

Bei den Herren darf sich Cheftrainer Rein van Eijk über die Expertise von Andreas Keller, Olympiasieger von 1992, und Ex-Herrencoach Sebastian Zippel freuen. „Wir haben hier eine Traumlösung gefunden“, sagt van Eijk. „Da es für Andi und Basti aus beruflichen und familiären Gründen schwierig war, uns dauerhaft zu unterstützen, haben sie sich die Trainingstage und Spiele aufgeteilt. Das bedeutet für uns mehr Kommunikation untereinander, darin sehe ich aber kein Problem.“

Keller ergänzte: „Die Mannschaft ist sensationell und hat mit Rein einen Spitzenmann als Trainer. Er braucht den Austausch und da möchte ich gerne meine Erfahrung einbringen und ihn unterstützen.“ Er selbst kann nicht nur als Spieler, sondern auch als Trainer einige Erfolge vorweisen. So führte Keller 2005 die BHC-Damen zum DM-Titel, 2010 wurde er mit den Knaben A deutscher Jugendmeister. Ein Teil der Jungs, darunter auch sein Sohn Luca Wild, gehören heute dem Herrenkader an. „Mit der Mannschaft kann es kurzfristig nur ein Ziel geben und das ist das Erreichen des Final Four in Stuttgart“, verriet der dreimalige Olympia-Teilnehmer.  

Sebastian Zippel, der zudem ehrenamtlich als Bundesligawart tätig ist, erinnert sich noch an seine Trainerzeit und weiß daher, wie wichtig kompetente Unterstützung ist: „Wir haben ein extrem gutes Team und sind alle in Kontakt. Ich bin der Meinung, dass unsere Rotation gar nicht verkehrt für die Jungs ist, denn so erfahren sie jedes Mal eine andere Ansprache. Das ist eine sehr gute Übergangslösung.“ Bereits im September hat der BHC die Stelle eines Co-Trainers für die Herren offiziell ausgeschrieben, ist aber bislang auf der Suche nach einer adäquaten Dauerlösung noch nicht fündig geworden. Präsident Dirk Gaßmann erklärt: „Die Trainersuche gestaltet sich insgesamt sehr schwierig. So sehr ich mich auch über die Einsatzbereitschaft von Andi, Basti und Floris freue, so sehr zeigt es jedoch auch, dass die Vereine deutlich mehr für die Aus- und Weiterbildung der Trainer tun müssen. Nur so können wir im Hockey auch international wettbewerbsfähig bleiben.“

Auch bei den Damen freut sich das neu formierte Duo auf die Saison. „Ursprünglich habe ich mich nur mit Floris getroffen, um etwas mehr über die Mannschaft zu erfahren. Da habe ich noch gar nicht daran gedacht, ihn zu fragen“, erinnert sich Stan Huijsmans. „Erst viel später hatte ich ihn gefragt, ob er mich donnerstags beim Training unterstützen könnte und da hat er sofort seine Hilfe angeboten. Ich bin sehr froh, dass er mir als Co-Trainer zur Seite steht, denn so bekommen die einzelnen Spielerinnen mehr individuelle Aufmerksamkeit und die verdienen sie auch.“ Völkner erläutert: „Stan und ich sind von der Spielphilosophie her auf einer Wellenlänge. Wir interpretieren Hockey ähnlich. Ich habe einfach Spaß daran, insbesondere weil die Mannschaft in meinen Augen ihr Potenzial auch noch nicht ausgeschöpft hat.“

Ihr erstes Pflichtspiel bestreiten beide Teams am 1. Dezember. Die Damen müssen in Leipzig beim ATV antreten, die Herren spielen auswärts beim Mariendorfer HC.

Foto: BHC / privat