Am letzten Wochenende (8.-9.2.2020) wurden die Nordostdeutschen Meisterschaften der WJB in Bremen ausgetragen. Die Berliner Mädels starteten schwungvoll in das Turnier und stellten den Gegner Eintracht Braunschweig immer wieder vor unlösbare Probleme. 6:2 lautete der Endstand zugunsten des deutlich überlegenen BHC.
Ganz anders lief das zweite Spiel gegen den UHC Hamburg. Die defensivstarken Gegnerinnen ließen den BHC nicht so zur Entfaltung kommen und die beiden starken Hamburger Torhüterinnen vereitelten viele BHC-Chancen. Das Spiel endete 2:2, das vermeintliche Siegtor für den BHC schlug erst Sekundenbruchteile nach der Sirene im UHC-Tor ein.
Damit war das Halbfinale so gut wie erreicht, nur eine hohe Niederlage gegen den Lieblingsgegner Berliner SC konnte den Einzug noch gefährden. Die vier Pflichtspiele in dieser Hallensaison gegen den BSC wurden jeweils klar gewonnen, Torverhältnis insgesamt 22:0. Die Mädels hätten entspannt aufspielen können, sie taten sich aber in ihrem dritten Spiel des Tages sehr schwer. Nach Halbzeitstand 1:1 gelang dann doch noch kurz vor Schluss der Siegtreffer zum 2:1.
Damit war der Gruppensieg durch das bessere Torverhältnis erreicht und man vermied das Halbfinale gegen den Gruppensieger der anderen Gruppe Bremer HC, der im ersten Halbfinale am Sonntagmorgen den UHC Hamburg 2:0 besiegte. Im zweiten Halbfinale gegen den Großflottbeker THGC aus Hamburg begannen die Gegnerinnen zunächst mit viel Druck. Nach wenigen Minuten bekamen unsere BHC-Mädels das Spiel besser in den Griff und gingen schnell mit 2:0 in Führung, bevor die Flottis nach einer Ecke den Anschlusstreffer zum 2:1 Halbzeitstand schossen. In der zweiten Hälfte zogen unsere Mädels auf 5:1 davonziehen, bevor die Flottis mit der Wiederholung der Schlussecke den 5:2 Endstand herstellten.
Das Endspiel gegen den anderen BHC, den Gastgeber aus Bremen, bot den Zuschauern in der ersten Halbzeit ein mitreißendes Spiel mit sehenswerten Szenen auf beiden Seiten. Zunächst gab es einen Siebenmeter für den BHC, als die Bremer Torfrau mit ihrem Schoner Luise von den Beinen holte. Sie machte aber ihren Fehler wieder gut und hielt den Strafschlag. Kurz darauf fiel das 0:1, als die Bremer Kapitänin die Berliner Abwehr ausspielte und entschlossen einschoss. Eine Strafecke nagelte Philine an die Bremer Latte. Die Berlinerinnen glichen kurz darauf aus, als Lauren einen Rückhandschuss sehenswert in den Winkel schoss. Doch die Bremerinnen gingen durch einen ihrer gefährlichen Konter wieder in Führung, ehe Philine im Kreis den Ball um ihre Gegnerin herum zum 2:2 Halbzeitstand ins Tor schoss.
In der zweiten Halbzeit ging den nur mit acht Feldspielerinnen angetretenen Bremerinnen ein wenig die Puste aus und sie konnten ihr Konterspiel am Ende der zweieinhalb Stunden intensiver Spielzeit pro Mannschaft am Wochenende nicht mehr so schnell und druckvoll durchziehen. Eine Berliner Ecke wurde zunächst auf Lea herausgegeben, musste aber wiederholt werden, da der Schiri sie noch nicht freigegeben hatte. Die Wiederholungsecke kam dann überraschend auf die dahinter stehende Philine, die sich die Ecke aussuchen konnte und trocken flach einschoss. Auch die Bremerinnen erarbeiteten sich noch Ecken, die aber bei nachlassender Konzentration verstoppt oder ungenau herausgegeben wurden. Den Schlusspunkt setzte Linnea, deren Schuss nach einem sehenswerten Solo von der Bremer Torhüterin hoch abgewehrt wurde. Die anschließende Ecke lochte dann Linnea selbst zum 4:2 Endstand ein.
Nach der Siegerehrung machten sich die Mädels dank Sturmtief Sabine nicht mit der Bahn, sondern mit kurzfristig organisierten Mitfahrgelegenheiten bei den Eltern und Fans auf den Rückweg zur Siegerfeier im Clubhaus in Berlin.
Bei der Endrunde zur Deutschen Hallenmeisterschaft ermittelt der Berliner HC am 22.2. in einer Vorrundengruppe mit Großflottbek, Krefeld und Ludwigsburg zwei Teilnehmer für die Halbfinals am folgenden Tag, um die anderen beiden Plätze kämpfen in der anderen Gruppe der Bremer HC, Duisburg-Raffelberg, Mannheimer HC und der Gastgeber aus Hanau.
Für den Berliner HC holten Melina Blüthmann, Luise Brandt, Lotta Curanz, Philine Drumm, Lilith Ell, Lauren Kaiser, Zoe Neßelhauf, Lea Rosner, Emelie Schirmer, Linnea Weidemann, sowie die Torhüterinnen Alina Bürger und Charlotte Oldenburg den Titel, gemeinsam mit ihren Betreuerinnen Christiane Curanz und Nina Rosner, den Co-Trainerinnen Svenja Schuermann und Malin Stiebitz, Trainer Ulli Kuske und Physio Fabian Blüthmann. Glückwunsch allen zum Titel!
Text: Stephan Brandt
Foto: BHC / privat