Die Damen des HTC Uhlenhorst Mülheim haben sich mit 6:5 nach Siebenmeterschießen gegen den Harvestehuder THC durchgesetzt und damit erstmals in der Vereinsgeschichte das Finale um die Deutschen Hallenhockey-Meisterschaften erreicht. Dort treffen sie nun auf den Lokalrivalen Düsseldorfer HC, der zuvor den Titelverteidiger Uhlenhorster HC mit 7:4 besiegte. Auch die Rheinländerinnen stehen erstmals im Endspiel. „Wir freuen uns einfach nur. Wir haben stark angefangen, doch der HTHC ist auch verdient wieder rangekommen“, sagte Mülheims Kapitänin Katharina Windfeder angesichts der verspielten 3:0-Führung. „Die Endrunde war das Highlight, ich bin einfach super begeistert und hoffe, dass die Mädels den Schwung mit aufs Feld nehmen“, meinte HTHC-Trainer André Otten.
Im Duell des West-Zweiten gegen den Nord-Zweiten erzielte Dinah Grote (3. Minute) die frühe Führung für die Mülheimerinnen, die im Viertelfinale den Endrunden-Gastgeber Berliner HC mit 4:1 bezwungen hatten. Die Hamburgerinnen, die ihr Viertelfinale mit 3:2 beim Südmeister Mannheimer HC gewonnen hatten, fanden zunächst überhaupt kein Durchkommen gegen die gut strukturierten Damen von der Ruhr. Hanna Valentin (15./27.) sorgte mit ihrem Doppelschlag für eine klare 3:0-Führung, doch Anne-Kathrin Deupmann (30.) brachte ihren HTHC Sekunden vor dem Pausenpfiff auf 1:3 heran. „Wir haben den Anfang komplett verschlafen“, monierte Otten. In der zweiten Halbzeit spielte der Zweite der Bundesliga Nord dann aber frecher auf, scheiterte aber immer wieder an Mülheims Torfrau Lena Grabowski. 13 Minuten vor Ende der Partie wurden die Hanseatinnen mit ihrer ersten Strafecke belohnt, die Rike Sager (48.) kaltschnäuzig im Netz versenkte. Die mit 13 Saisontoren treffsicherste Harvestehuderin hatte bereits 2007 beim bislang einzigen DM-Titel in der Clubgeschichte auf dem Platz gestanden.
Nur wenige Minuten später hatte Sager sogar den Ausgleich auf dem Schläger gehabt, doch ihr Eckenschlenzer wurde abgefälscht. Drei Minuten vor dem Ende nahm HTHC-Coach André Otten eine Auszeit und ersetzte Torfrau Rosa Krüger zugunsten einer sechsten Feldspielerin. Diese Maßnahme war erfolgreich, denn zehn Sekunden vor Schluss traf Annika Voigt (60.) zum 3:3-Ausgleich. „Ein Drei-Tore-Vorsprung tut meiner jungen Mannschaft nicht gut. Dann schalten die einen Gang zurück“, räumte Uhlenhorsts Trainer Hanns-Peter Windfeder ein. In der anschließenden Verlängerung riskierten beide Teams wenig und versuchten den Ball in den eigenen Reihen zu halten, sodass das Siebenmeterschießen entscheiden musste. Dort sorgte Dinah Grote mit dem insgesamt zehnten Siebenmeter für die Entscheidung zugunsten der Mülheimerinnen.
Statistik
3’ 1:0 Dinah Grote
15’ 2:0 Hanna Valentin
27’ 3:0 Hanna Valentin
30’ 3:1 Anne-Kathrin Deupmann
48’ 3:2 Rike Sager (KE)
60’ 3:3 Annika Voigt
KE 1 (0) / 3 (1)
SR: Mark Löffler (Mariendorfer HC) / Pierre Papiest (CaM Nürnberg)
Siebenmeter
3:4 Annika Voigt
3:4 Hanna Valentin (vergeben)
3:4 Annelotte Ziehm (vergeben)
4:4 Katharina Windfeder
4:4 Fenja Poppe (vergeben)
5:4 Teresa Martin Pelegrina
5:5 Rike Sager
5:5 Antonia Zengerle (vergeben)
5:5 Laura Figura (vergeben)
6:5 Dinah Grote