Unsere Damen haben trotz spielerischer Überlegenheit den Einzug ins Final Four der deutschen Hallen-Meisterschaft verpasst. Der Spitzenreiter der Bundesliga Ost unterlag im Viertelfinale gegen den West-Zweiten Rot-Weiss Köln mit 2:4 (1:2). Dabei hatten die Gastgeberinnen durch zwei Tore von Pahila Arnold einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand ausgeglichen, sich dann sechs Minuten vor Schluss aber zwei Gegentore binnen einer Minute gefangen. „Wir hatten mehr Chancen als Köln, aber sie haben ihre genutzt und wir nicht, sodass am Ende die Details, wie zum Beispiel die Ecken, entscheiden“, sagte Trainer Stan Huijsmans, für dessen Team es die erste Saisonniederlage war. „Unser Gegner war heute einfach effektiver und besser.“
Bereits die ersten beiden Chancen in der Begegnung gehörten den Gästen, doch BHC-Keeperin Anna Kilian entschärfte die Strafecke von Pia Maertens und den Nachschuss von Paula Brux (2.). Die erste Möglichkeit des BHC hatte Steffi Wendt (4.), aber sie konnte das Zuspiel frei im Kölner Kreis nicht kontrollieren. So war es im direkten Gegenzug wieder Kilian, die den BHC vor einem frühen Rückstand bewahrte und gegen Katharina Hüls (5.) die Oberhand behielt.
In der siebten Spielminute musste die BHC-Nationaltorfrau dann doch erstmals hinter sich greifen, als sie den Ball direkt auf Hüls abwehrte, die sich den Führungstreffer nicht mehr nehmen ließ. Die Gastgeberinnen holte ihre erste Strafecke nach knapp elf gespielten Minuten, doch Lea Stöckel parierte den Schlenzer von Topscorerin Pauline Kröger stark auf der Linie. Nun begann eine Druckphase des Ost-Spitzenreiters, aber auch eine weitere Strafecke von Pahila Arnold (13.) wurde abgewehrt.
Das zweite Viertel startete mit einem Pfostenschuss von Maertens (18.), ehe die Kölner Toptorjägerin selbst den nächsten Angriff mit dem 2:0 (19.) aus spitzem Winkel abschloss. Der BHC ließ sich aber nicht entmutigen und nutzte seine dritte Strafecke zum umjubelten Anschlusstreffer durch Arnold (20.). Die BHC-Stürmerin hatte wenig später sogar den Ausgleich auf dem Schläger, diesmal verfehlte der Schlenzer aber das Gehäuse (22.). Fünf Minuten vor der Pause parierte Kilian erneut stark im Eins-gegen-Eins gegen Maertens, sodass die Kölnerinnen eine minimale 2:1-Führung mit in die Kabine nahmen.
Zu Beginn des dritten Abschnitts musste sich Torfrau Kilian wieder mehrfach beweisen, um ihre Vorderleute im Spiel zu halten. Die bis dato größte Ausgleichschance hatte dann Philine Drumm (37.), aber die junge Stürmerin kam allein im Kölner Kreis nicht zum Abschluss. Dennoch drängte der BHC nun weiter auf den Ausgleich und belohnte sich zum Ende des dritten Viertels mit vier Strafecken, doch Kröger und Hanna Schniewind konnten die Kölner Defensive zunächst nicht knacken.
Auch im Schlussabschnitt starteten die Berlinerinnen voller Druck und kamen nach nur zwei Minuten endlich zum verdienten 2:2-Ausgleich durch Arnold (47.). Die Doppeltorschützin hätte sogar im Anschluss die erstmalige Führung erzielen können, scheiterte aber mit Strafecke Nummer zehn. Beflügelt durch den Treffer spielten die in dieser Saison noch unbesiegten BHC-Damen weiterhin mutig nach vorn, während sich der West-Zweite in die eigene Hälfte zurückzog.
Umso bitterer aus Berliner Sicht, dass Maertens (54.) einen Konter wie aus dem Nichts zur erneuten Kölner Führung nutzte und Sophie Prumbaum (54.) nur wenige Sekunden später auf 4:2 erhöhte. Der BHC ersetzte zwei Minuten vor Schluss Kilian durch eine sechste Feldspielerin, Treffer wollten aber keine mehr gelingen, sodass die BHC weiterhin auf die nächste Endrunden-Teilnahme nach 2016 warten. „Für die Entwicklung der jungen Mannschaft ist auch so ein Spiel sehr wichtig“, gestand Huijsmans enttäuscht. „Vielleicht muss man erst ein paar Mal verlieren, um lernen zu gewinnen.“
Berliner HC – Rot-Weiss Köln 2:4 (1:2)
0:1 Katharina Hüls (7.)
0:2 Pia Maertens (19.)
1:2 Pahila Arnold (22./KE)
2:2 Pahila Arnold (47.)
2:3 Pia Maertens (54.)
2:4 Sophie Prumbaum (54.)
KE: 10 (1) / 3 (0)
Grüne Karte: Hanna Schniewind (BHC)
SR: Malte Garske, Benjamin Ströhle
Fotos: BHC / Fritz Ebeling