Im Profi-Fußball ist es längst etabliert, doch nun setzt der Berliner HC als erster deutscher Hockeyverein ab sofort die Produkte des australischen Konzerns Catapult Sports für das Bewegungs- und Belastungstracking seiner Hockey-Bundesligisten ein. Catapult nutzt so genannte „Wearable Technologies“ sowie eine cloud-basierte Analyseplattform, um alles zu messen, was mit den Bewegungen des Athleten zu tun hat. Dies beinhaltet nicht nur Basisinformationen, wie Geschwindigkeit, Distanz oder Position, sondern auch anspruchsvollere Mikro-Bewegungs-Daten, beispielsweise Beschleunigungen, Verzögerungen, Richtungswechsel oder Sprünge. Das Catapult-System ist für den Einsatz im Spitzensport konzipiert und kann bei Bedarf darüber hinaus auch an sportartspezifische Sonderanforderungen angepasst werden.

„Wir freuen uns riesig über diese Partnerschaft, da Catapult uns bei der Analyse des laufenden Spiels und der Nachbereitung enorm unterstützen wird“, sagt Rein van Eijk, Herrencoach und Sportlicher Leiter des BHC. „Wir schaffen dadurch eine bessere technische Infrastruktur und werden zukünftig Spielszenen direkt auf der Bank oder in der Halbzeit in der Kabine zu sehen bekommen. Catapult Sports ist weltweit Marktführer von Trackingsystemen und daher auch technologisch ganz weit vorne.“ Allein 13 der 18 Fußball-Bundesligisten vertrauen auf die Software der Australier. Weltweit wird Catapult in mehr als 3.200 Proficlubs und über 150 Verbänden aus mehr als 40 Sportarten eingesetzt. Nun reiht sich der BHC in die zum Teil sehr prominente Kundschaft ein.

 

„Wir wollen eine neue Kundengruppe mit neuen Vereinen und neuen Zielgruppen außerhalb des Fußballs gewinnen“, erläutert Stephan Rüter die Gründe für die Kooperation. Der Sales Director D/A/CH erklärt auch, warum die Wahl ausgerechnet auf einen Hockeyclub gefallen ist: „Mich hat schon immer die Schnelligkeit der Sportart und Robustheit der Spieler und Spielerinnen fasziniert. Wir sehen hier eine große Chance, zur technologischen Weiterentwicklung des Hockeysports beizutragen.“ Der initiale Kontakt zwischen dem BHC und dem australischen Konzern entstand über den Vice President Commercial, Reimut Hellmerichs. Seine Tochter ist bei den clubeigenen B-Mädchen aktiv.

„Durch die Kooperation mit Catapult wird die progressive Entwicklung der Spielerinnen und Spieler durch die Erfassung von Leistungs- und Bewegungsdaten massiv unterstützt“, sagt BHC-Präsident Dirk Gaßmann. „Sie ist damit die logische Erweiterung unseres erstklassigen Angebots im Hockeysport. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit.“ Der BHC wird sowohl mit den Tracking Devices als auch mit der Video Software Vision bei den 1. Damen und 1. Herren arbeiten. „Damit messen wir unter anderem die Geschwindigkeit, Ermüdung sowie Orte auf dem Spielfeld, an denen der Athlet sich aufhält. Wir können diese Daten dann mappen und tracken“, erläutert van Eijk, der sich von der Vector X7 -Technik viel verspricht.

 

Beispielsweise misst X7 auch, wie nah sich Spielerinnen und Spieler im Training kommen und in welchen Zeitfenstern, was gerade im Hinblick der aktuellen Pandemielage ein Riesenvorteil ist. So könnten die Daten zukünftig in das Hygienekonzept eingebunden werden und mithilfe der Software ließe sich nach dem Spiel nachweisen, wer wie lange und auf welche Distanz Kontakt zu einer potenziell infektiösen Person hatte. Daraus ließen sich dann wiederum Daten als Entscheidungsgrundlage für eine Quarantänepflicht ableiten.  

Fotos: BHC / Fritz Ebeling
Das Bild zeigt Paul Dösch, Luca Kirstein und Luis Gill (l-r)