Unsere Herren haben erstmals nach 2006 wieder ein Finale der deutschen Hallenhockey-Meisterschaft erreicht. Der in dieser Saison noch unbesiegte Ostmeister gewann am Samstag in Stuttgart auch sein Halbfinale gegen Westchampion Uhlenhorst Mülheim mit 8:4 (3:2). Treffsicherster BHC-Spieler war Michael Hummel mit vier Toren. „Das waren alles Mannschaftstore, ich musste die Bälle nur noch reinblocken“, verriet Hummel. „Das Spiel hat mega Bock gemacht. Jetzt haben wir Zeitdruck, müssen schnell runterkommen, Essen, behandeln und ins Bett gehen.“ Gegner im Finale an diesem Sonntag (14.00 Uhr) ist Rot-Weiss Köln. Der Rekordmeister hatte sich zuvor mit 5:4 im Penaltyschießen gegen den Titelverteidiger Club an der Alster durchgesetzt. BHC-Trainer Rein van Eijk meinte: „Das ist unfassbar cool. Bislang geht alles auf, was wir uns vornehmen. Gegen Köln müssen wir wieder mutig spielen und griffig verteidigen, denn wir kommen über die Defensive.“

Auch im Halbfinale war Keeper Moritz Kentmann wieder der gewohnt sichere Rückhalt. Er bewahrte den BHC schon früh vor einem Rückstand (2.), als Ferdinand Weinke einen Mülheimer Konter einleitete, dann quer auf Malte Hellwig legte und dieser am BHC-Schlussmann scheiterte. Angetrieben von den mitgereisten Berliner Fans holte Tino Volkert (4.) die erste Strafecke, die Kapitän Paul Dösch (5.) zum 1:0 ins Netz schlenzte. Mülheim glich in der neunten Minute durch A-Jugendspieler Elian Mazkour aus, doch im direkten Gegenzug schloss Routinier Anton Ebeling (9.) einen Konter mit dem erneuten Führungstreffer ab. Michael Hummel (16.) hätte im Alleingang sogar auf 3:1 erhöhen können, scheiterte aber am Mülheimer Keeper Lennart Küppers. Stattdessen kam der Westmeister durch einen Strafeckentreffer von Hellwig (22.) zum 2:2-Ausgleich. Kurz vor der Pause erspielte sich der in dieser Saison noch unbesiegte Ostmeister seine zweite Strafecke nach Foul an Adrian Lehmann-Richter. Und wieder war es Dösch (25.), der zum 3:2-Pausenstand verwandelte.

In der zweiten Halbzeit spielte der BHC weiter mutig nach vorne und wurde belohnt: Michael Hummel (37.) erhöhte auf 4:2, doch im Gegenzug verkürzte Hellwig (38.). Aber der Ostmeister ließ sich durch den Gegentreffer nicht irritieren und legte erneut vor. Ebeling (40.) profitierte von einer Unaufmerksamkeit des Mülheimer Keepers, sodass er einen langen Ball zum 5:3 ins Tor blockte. Gefeiert von den Fans erhöhte Hummel (42.) wenig später mit seinem zweiten Treffer auf 6:3. Als Hummel (51.) neun Minuten vor dem Ende zum 7:3 erneut traf, ersetzte Mülheim seinen Keeper durch einen sechsten Feldspieler.

Nun war es wieder BHC-Schlussmann Kentmann, der zweimal stark Mülheimer Strafecken parierte und den Vorsprung wahrte. „Er war wieder unfassbar gut“, lobte van Eijk. Kentmann selbst sagte: „Die Mannschaftsleistung war überragend. Wir haben geil verteidigt und waren in allen Situationen unfassbar abgezockt. Jetzt überwiegt erstmal die Freude. Ich hoffe auch morgen wieder auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen.“ Drei Minuten vor Schluss verpasste Dösch das 8:3 bei einem Strafecken-Versuch ohne Mülheimer Keeper. Mülheim antworte noch einmal mit dem 4:7 durch Max Godau (58.), aber Hummel (59.) machte mit seinem vierten Treffer, einem Schuss ins leere Tor, alles klar.

Berliner HC – Uhlenhorst Mülheim 8:4 (3:2)
  5‘ 1:0 Paul Dösch (KE)
  9‘ 1:1 Elian Mazkour
  9‘ 2:1 Anton Ebeling
22‘ 2:2 Malte Hellwig (KE)
25‘ 3:2 Paul Dösch (KE)
37‘ 4:2 Michael Hummel
38‘ 4:3 Malte Hellwig
40‘ 5:3 Anton Ebeling
42‘ 6:3 Michael Hummel
51‘ 7:3 Michael Hummel
58‘ 7:4 Max Godau
59‘ 8:4 Michael Hummel
SR: Tim Meissner, Ole Ingwersen

Foto: BHC / Dirk Gaßmann