Unsere Damen haben sich am Sonntag einen sensationellen Sieg im Penaltyschießen beim Topfavoriten Club an der Alster erkämpft. Zunächst hatte Linnea Weidemann in der 59. Minute per Strafecke noch für den verdienten 1:1-Ausgleich gesorgt, ehe unsere Damen dann auch noch den Shootout gewannen und damit für die erste Heim-Niederlage des Tabellenführers sorgten.

„Das war eine mega Willensleistung“, sagte Bene Wenzel. „Die erste Halbzeit haben wir verschlafen aber dann alles reingesteckt und mit krasser Willensstärke den Ausgleich erzielt. Dazu hat Bela im Tor richtig stark gehalten.“ Aber der Reihe nach: Alster war zu Beginn des zweiten Viertels durch ein sehenswertes Rückhand-Tor von Nationalspielerin Hanna Granitzki in Führung gegangen, ehe Nationalspielerin Kira Horn kurz vor der Halbzeit einen Siebenmeter neben das Tor von Bela Kilian setzte.

Im dritten Viertel verteidigten unsere Damen eine Reihe von Strafecken und mit jeder weiteren Abwehraktion stieg der Glaube, dass heute am Pfeilshof tatsächlich ein Punktgewinn möglich ist. Im Schlussabschnitt dominierten die Gäste sogar und erspielten sich mehrere gute Tormöglichkeiten.

Zunächst traf Kapitänin Alessa Volkert nur den Pfosten, dann scheiterte Malin Stiebitz mit ihrer argentinischen Rückhand an der Torhüterin. Auch Strafecken-Versuche von Linnea Weidemann und Philine Drumm wurden zunächst vom deutschen Vizemeister abgewehrt.

Da das Team von Tin Matković aber weiter engagiert nach vorne spielte, erarbeitete es sich in der 59. Minute eine weitere Strafecke. Diesmal guckte sich unsere Nationalspielerin Weidemann die Rausläuferinnen gut aus und traf zum umjubelten 1:1-Ausgleichstreffer.

Dieses Gegentor schien ein Weckruf für die von Ex-BHC-Damentrainer Stan Huijsmans trainierten Alster-Damen zu sein, die sich nochmal mit zwei Strafecken in der Schlussminute zurückmeldeten. Die BHC-Abwehr stand aber sicher und verteidigte das Unentschieden, sodass es mit einem sicheren Punkt auf dem Konto in den Shootout ging.

Hier traf Weidemann als erste Schützin, ehe Nationalspielerin Anne Schröder für Alster ausglich. Philine Drumm legte mit einem super Schlenzer unter die Latte erneut vor, dann hielt Bela Kilian gegen Carlotta Sippel. Nachdem Pahila Arnold mit ihrem Versuch scheiterte, war Kilian gegen Katharina Haid erneut zur Stelle.

BHC-Nationalspielerin Bene Wenzel baute gegen ihren Ex-Verein die Führung auf 3:1 als vierte Schützin aus. Granitzki verkürzte noch einmal für Alster, doch dann machte Kapitänin Alessa Volkert als letzte BHC-Schützin mit dem 4:2 den sensationellen Auswärtssieg und Alsters erste Heim-Niederlage perfekt. 

Weil die HTHC-Damen aber ebenso überraschend 3:0 in Köln gewannen, bleibt der BHC Vierter. Der Punkterückstand auf den neuen Tabellendritten aus Köln beträgt nun fünf Punkte. Am kommenden Sonntag treten unsere Damen auswärts beim Schlusslicht Club Raffelberg an. 

Unsere Herren verloren am Nachmittag mit 3:4 im Shootout beim HTHC und haben damit keine Chance mehr, noch die Playoffs zu erreichen. Nach 60 Minuten hatte es 2:2 gestanden und unsere Herren waren nach einem 0:2-Rückstand noch zurückgekommen. 

„HTHC ist sehr effektiv. Wir müssen an unserer Effektivität und Eckenverwertung noch arbeiten“, resümierte Kapitän Paul Dösch, war aber insgesamt „happy mit unserer Leistung. Wir stehen im Niemandsland der Tabelle und sind gedanklich schon auf der Playdown-Schiene.“ 

Die Hamburger nutzen direkt ihren ersten Angriff zur Führung und erhöhten kurz vor der Viertelpause auf 2:0. Dabei hatten unsere Herren allein im ersten Abschnitt sechs Strafecken, konnten aber keine davon im gegnerischen Tor unterbringen. Es dauerte bis zur 40. Minute, ehe Dösch zum Anschluss traf.

U21-Weltmeister Liam Holdermann erzielte acht Minuten vor dem Ende das 2:2, danach rettete Keeper Mika Schleu gegen den Südafrikaner Nqobile Ntuli mit einer starken Parade das Remis. Eine Schrecksekunde gab es wenig später, als Nicholas Spooner zum vermeintlichen 3:2 für den HTHC traf, das Tor aber wegen einer vermeintlichen runden Seite nicht gegeben wurde. 

So musste das Penaltyschießen über den Zusatzpunkt entscheiden. Hier verwandelten alle fünf Hamburger Schützen, ein Tor zählte aber wegen Zeitüberschreitung nicht. Für den BHC trafen Holdermann, Dösch und Leon Schmidt. Damit beträgt der Rückstand in der Tabelle auf Platz vier nun drei Spieltage vor Schluss neun Punkte.

Am kommenden Wochenende steht für die Herren dann ein Doppel-Heimspieltag auf dem Programm. Am Samstag (12.00 Uhr) ist Schlusslicht Frankfurt 1880 zu Gast, am Sonntag dann Titelverteidiger und Spitzenreiter Rot-Weiss Köln (13.00 Uhr). 

Foto: BHC / Fritz Ebeling