Der Berliner Hockey Club hat den Vertrag mit Herrentrainer Rein van Eijk um zwei weitere Jahre bis zum 31. Juli 2022 verlängert. „Rein passt einfach perfekt in diesen Club und verkörpert genau das, wofür der BHC steht“, sagt Bundesligawart Sebastian Zippel, der vor drei Jahren den erstmaligen Kontakt zu dem Niederländer hergestellt hat. „Mein damaliges Bauchgefühl hat mich nicht getäuscht. Rein hat das, was wir uns damals von ihm erhofft haben, mehr als überflügelt“, ist Zippel voll des Lobes. Van Eijk meinte: „Die Reise ist noch lange nicht zu Ende. Ich bin nach Berlin gewechselt, um hier langfristig etwas aufzubauen.“ Dabei hat sich der 32-Jährige inzwischen in der gesamten 1. Bundesliga einen Namen gemacht und damit auch das Interesse mehrerer deutscher Spitzenclubs geweckt. Trotz lukrativer Alternativangebote entschied van Eijk sich aber weiterhin für den BHC: „Meine Freundin und ich fühlen uns hier sehr wohl. Der BHC ist ein Familienverein, der von der eigenen Nachwuchsarbeit lebt und wie kaum ein anderer Spitzenclub in Deutschland für seine Werte einsteht.“

Der gebürtige Eindhovener war zum 1. August 2017 vom niederländischen Spitzenclub Amsterdam H&BC nach Berlin gewechselt. Direkt in seiner ersten Feld-Saison führte er die BHC-Herren auf den sechsten Platz in der 1. Bundesliga, das Final Four wurde um gerade einmal sechs Punkte verpasst. Noch im selben Sommer machten der BHC und der Coach von der Vertragsoption Gebrauch, den Kontrakt vorzeitig um ein weiteres Jahr bis zum 31. Juli 2020 zu verlängern. „Mein Ziel ist es, mit einer erkennbaren mannschaftlichen Struktur in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen und sich auch dort zu etablieren“, verrät der Trainer, der selbst, sofern es die Zeit zulässt, noch bei den 3. Herren den Schläger schwingt. In der Saison 2018/19 erreichte der BHC dann ebenfalls Rang sechs. In der aufgrund der Corona-Pandemie derzeit unterbrochenen Spielzeit 2019/20 stehen die Berliner aktuell auf dem dritten Platz der Staffel B. Olympiasieger Martin Häner sagt: „Wir als Mannschaft sind sehr froh und dankbar darüber, dass der Verein es geschafft hat, Rein beim BHC zu halten. Sowohl menschlich als auch fachlich passt er perfekt zum Verein und uns als 1. Herren. Wir hoffen nun, dass wir bald wieder mit ihm zusammen die Saison fortsetzen können.“

Präsident Dirk Gaßmann ergänzt: „Wir sind mit der Arbeit von Rein sehr zufrieden. Die Mannschaft hat unter ihm eine fantastische Entwicklung genommen und spielt wahnsinnig attraktives Hockey. Das spiegelt sich auch in den hervorragenden Ergebnissen wider. Alles spricht für ihn.“ Im Gegenzug war für van Eijk auch die gesamte Vorstandsarbeit ein entscheidender Grund für die Verlängerung: „Der neue Vorstand um Präsident Dirk Gaßmann und Vize-Präsident Ewald Münch macht einen unfassbar coolen Job. Das war für mich ein weiterer Mega-Anreiz, im BHC zu bleiben.“

Auch unter dem Hallendach zeigt die Formkurve der Berliner unter dem Niederländer steil nach oben: 2017/18 beendete sein Team die 1. Bundesliga Ost als Spitzenreiter mit 22 Punkten, ein Jahr später waren es bereits 26 Punkte. Die Hallensaison 2019/20 schloss der BHC dann als Tabellenführer mit 28 Zählern ab. Während die Blau-Roten in den ersten beiden Spielzeiten noch jeweils knapp im DM-Viertelfinale gescheitert sind, erreichten sie in diesem Februar mit einem Sieg gegen den Hamburger Polo Club erstmals seit vier Jahren wieder ein Final Four in der Halle. Doch damit nicht genug: Der Hauptstadtclub gewann in Stuttgart auch sein Halbfinale gegen Uhlenhorst Mülheim und zog damit erstmals nach 2006 wieder in ein DM-Endspiel ein. Dort verpasste das Team dann den ersten Hallen-Titel seit 1975 beim 6:7 gegen Rekordmeister Rot-Weiss Köln nur denkbar knapp. „Rein ist immer mit unglaublich viel Engagement und Leidenschaft dabei. Er hat immer wieder neue Ideen, verschiedene Sachen zu verbessern, man merkt ihm an, wie sehr er diesen Sport liebt“, verrät Tino Volkert, einer der drei Hallen-Kapitäne. „Rein hat einen klaren Plan, wo er mit uns hin will, er lässt aber bei allem auch immer das Team mitentscheiden.“

Van Eijk selbst traut seinen Männern sogar mittelfristig noch mehr zu: „Ich glaube, dass es hier weiterhin noch Luft nach oben gibt.“ Volkert bestätigt: „Seitdem Rein hier ist, haben wir uns extrem weiterentwickelt. Rein hat über die letzten Jahre ein junges Team mit sehr viel Potential aufgebaut. Deshalb sind wir sehr froh, ihn weiterhin in unseren Reihen zu haben und freuen uns darauf, diese erfolgreiche Zusammenarbeit mit ihm auch in Zukunft fortzusetzen.“ Auch der Deutsche Hockey Bund (DHB) ist inzwischen auf das Trainertalent aufmerksam geworden und hat ihn in Absprache mit dem BHC zusätzlich als Honorartrainer beschäftigt. Zunächst war van Eijk als Bundestrainer der männlichen U16 aktiv, inzwischen ist er für die männliche U18 verantwortlich. Zudem gehörte er im Januar zum Trainerteam der DHB-Herren mit BHC-Spieler Paul Dösch, die in Berlin den Titel bei der Hallen-EM gewannen. 

Foto: BHC / Fritz Ebeling