Die Herren vom Harvestehuder THC haben das Titel-Quartett komplettiert und sich nach den Siegen bei den Europapokalen auf dem Feld und in der Halle sowie dem DM-Titel auf dem Feld auch den Meisterwimpel bei den 54. Deutschen Hallenhockey-Meisterschaften in Berlin gesichert. Die Hanseaten gewannen das Finale mit 10:7 (6:5) gegen den Rekordmeister und Vorjahresfinalisten Rot-Weiss Köln durch. Für Harvestehude ist es nach 1994, 1996 und 2013 der vierte DM-Titel unter dem Hallendach. „Wir waren offensiv stärker als Köln. Den Unterschied hat die zweite Halbzeit gemacht, denn dort haben wir unsere Fehler abgestellt“, sagte HTHC-Trainer Christoph Bechmann.

Dabei hatten zunächst die Gegner den besseren Start erwischt: Wie auch schon im Halbfinale erzielte Florian Scholten (1.) den Führungstreffer für den Vorjahresfinalisten. Der Kölner schloss den ersten Angriff nach 27 Sekunden mit dem 1:0 ab, ehe Tom Grambusch (5.) per Siebenmeter auf 2:0 erhöhte. Den Strafschuss hatte es wegen Fußspiels auf der Linie gegeben. Doch Harvestehude zeigte sich vom Rückstand unbeeindruckt und antworte zunächst durch Johan Björkman (10.) mit dem 1:2. Keine zwei Minuten später glich Kapitän Benjamin Stanzl (12.) zum 2:2 aus und die Partie war wieder offen. HTHC-Topscorer Björkman (14.) drehte die Begegnung mit seinem zweiten Tor des Tages sogar auf 3:2 zugunsten des HTHC. Für den Schweden war es der insgesamt 33. Saisontreffer.

Doch auch diese Führung hielt nicht lange, denn Grambusch (18.) nutze Kölns dritte Strafecke zum 3:3-Ausgleich. Nun war es der HTHC, der wieder vorlegte: Olympiasieger Tobias Hauke (21.) schlenzte zuerst eine Ecke in den Giebel und traf im Anschluss (25.) aus dem Spiel heraus zum 5:3. Aber auch dieser Vorsprung war nur von kurzer Dauer, denn Mats Grambusch (24./Strafecke) und Benjamin Weß (29.) glichen für die Domstädter zum 5:5 aus. Sekunden vor dem Pausenpfiff erhöhte Michael Körper (30.) per Strafecke auf 6:5 und Daniel von Drachenfels (38.) legte im zweiten Durchgang mit dem 7:5 nach. Martin Chorus (41.) verkürzte auf 6:7 aus Sicht des Vorjahresfinalisten, doch Körper (42.) antwortete direkt mit dem 8:6 und Hauke (48.) legte mit seinem dritten Treffer in dieser Partie das 9:6 nach. Kölns Trainer Frederik Merz wechselte daraufhin Torhüter Victor Aly zugunsten Peter Schlichs aus, aber auch dieser musste bei Finn Köhlers (49.) Angriff den Ball aus dem Netz holen. Den Schlusspunkt zum 7:10 setzte Liga-Topscorer Marco Miltkau mit seinem 39. Saisontor. „Ich bin trotzdem stolz auf das, was wir erreicht haben. Wir haben das Beste draus gemacht und das Finale war Werbung für den Hockeysport“, bilanzierte Merz.

Statistik

1’ 0:1 Florian Scholten

5’ 0:2 Tom Grambusch (7m)

10’ 1:2 Johan Björkman

12’ 2:2 Benjamin Stanzl

14’ 3:2 Johan Björkman

18’ 3:3 Tom Grambusch (KE)

21’ 4:3 Tobias Hauke (KE)

25’ 5:3 Tobias Hauke

26’ 5:4 Mats Grambusch (KE)

29’ 5:5 Benjamin Weß

30’ 6:5 Michael Körper (KE)

38’ 7:5 Daniel von Drachenfels

41’ 7:6 Martin Chorus

42’ 8:6 Michael Körper

48’ 9:6 Tobias Hauke

49’ 10:6 Finn Köhler

55’ 10:7 Marco Miltkau

KE 2 (2) / 4 (2)

7m 0 (0) / 1 (1)

SR: Christian Blasch (Uhlenhorst Mülheim) / Alexander Tröllsch (HCLG Leipzig)