Tin Matković wird die Nachfolge von Stan Huijsmans antreten und die 1. Damen des Berliner Hockey-Clubs zur Saison 2022/23 als Cheftrainer übernehmen. Der Kroate wechselt vom österreichischen Topclub SV Arminen Wien an die Wilskistraße. „Die BHC-Damen sind ein Team, das etwas erreichen möchte. Obwohl sie alle Amateurinnen sind, wollen sie wie Profi-Sportlerinnen behandelt werden“, sagt der 32-Jährige. „Ich weiß, was es bedeutet und wie viel es wert ist, wenn ein Verein dauerhaft seine eigene Jugend in die Erwachsenen-Mannschaften integrieren kann und nicht auf Zuwächse von außerhalb angewiesen ist“, ergänzt Matković, der in Berlin eng mit den Trainern der weiblichen U18 und der 2. Damen zusammenarbeiten wird.
BHC-Präsident Dirk Gaßmann erläutert, warum der Club sich für den Kroaten entschieden hat: „Tin hat sehr viel Erfahrung im internationalen Hockey, was für uns ein Big Point in der Entscheidung für ihn war. Als Typ passt er sehr gut zu der DNA und den Strukturen des Hauptstadt-Clubs.“ Matković spricht aufgrund seiner Arbeit in Österreich etwas deutsch, wird die Damen aber zunächst in englischer Sprache trainieren. „Ich möchte mein deutsch natürlich noch verbessern, aber auf dem Platz ist es wichtig, in kürzester Zeit klare Ansagen zu machen und da ist mir die englische Sprache im Moment noch lieber“, verrät der neue Coach, der sich selbst als „Hockey-Nerd“ bezeichnet und die Sportart sein Leben nennt.
„Tin ist ein temperamentvoller Typ, der etwas Neues mitbringt und modernes Hockey lebt“, erklärt Bundesligawart Sebastian Zippel. „Wir sind davon überzeugt, dass er der richtige Mann ist, um unsere Damen weiterzuentwickeln und wenn nötig, auch mal eine Extra-Meile zu gehen. Die Entscheidung für Tin ist in enger Abstimmung mit dem Mannschaftsrat gefallen.“ Der aktuelle Coach Stan Huijsmans verlässt den BHC am Saisonende auf eigenen Wunsch und wechselt zum Club an der Alster nach Hamburg.
„Wir sind sehr froh und erleichtert darüber, jetzt schon zu wissen, dass wir Tin Matković für die kommende Saison als Cheftrainer gewinnen konnten“, sagt Mannschaftsführerin Malin Stiebitz. „Einige von uns haben Tin bereits kennengelernt und wir glauben, dass er eine gute Kombination aus Ehrgeiz, Hockeyfreude und Humor mitbringen wird, die unserer Mannschaft frischen Wind verleihen wird. Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.“
Matković war zuletzt Trainer der 1. Damen der Arminen und Koordinator der weiblichen Jugend sowie Co-Trainer der Wiener Herren. Der österreichische Topclub kann diverse Titel bei Landesmeisterschaften und mehrere Europacup-Teilnahmen auf dem Feld und in der Halle vorweisen. Parallel zu seinem Engagement bei den Arminen fungierte der 32-Jährige auch als Co-Trainer der österreichischen Damen-Nationalmannschaft sowie der U21-Auswahl. In dieser Rolle reiste der Neu-Berliner auch im April zur Juniorinnen-WM nach Südafrika, bei der Huijsmans als Co-Trainer des deutschen Teams und BHC-Verteidigerin Linnea Weidemann als Spielerin dabei war.
Der Absolvent der „Vlaamse Trainerschool“ in Brüssel war zudem drei Jahre in Belgien tätig und trainierte dort die 1. Herren sowie die männliche U19 und U16 des Royan HC Brügge, weswegen er auch entsprechende Erfahrung im in Deutschland so beliebten Hallenhockey vorweisen kann. Matković wird zum 1. Juli diesen Jahres beim BHC starten, das Engagement ist auf langfristigen Erfolg ausgelegt. „Wir sind sehr glücklich, dass wir ihn als neuen Trainer gewinnen konnten“, meint Gaßmann und fügt hinzu: „Wir sind überzeugt, dass er der Richtige für die progressive Entwicklung und die Zukunft der Damenmannschaft des BHCs ist.“
Der ehemalige kroatische Nationalspieler, der seine aktive Karriere nach zwei Rücken-Operationen frühzeitig beenden musste, wird mit seiner Freundin Ivona Makar nach Berlin ziehen. Makar ist internationale Schiedsrichterin und leitete sogar das Endspiel der U21-WM, was Deutschland mit 1:3 gegen die Niederlande verlor. Selbstverständlich möchte der BHC auch die Unparteiische an den Club binden und sie dabei unterstützen, zukünftig Spiele in den deutschen Bundesligen leiten zu dürfen.
Fotos: Hockeykiosk