An diesem Samstag kämpfen die Damen und Herren des Berliner HC in den DM-Viertelfinals um den Einzug in die Deutsche Hallenhockey-Endrunde am 6./7. Februar in Lübeck. Um 11.45 Uhr treffen die Damen auf den Münchner SC, um 14.30 Uhr die Herren auf den TSV Mannheim. Gespielt wird in der Sporthalle Schöneberg (Sachsendamm 11, 10829 Berlin). Der Eintritt für beide Spiele kostet 10 Euro, ermäßigt 6 Euro.

Im Vorfeld der Spiele spricht Trainer Matthew Hetherington über den bisherigen Erfolg der BHC-Damen und –Herren sowie seine Erwartungen für das Viertelfinale.

Beide Mannschaften haben im Viertelfinale Heimrecht. Wie groß ist die Erleichterung, dass beide in Berlin spielen und du so beide Teams in ihren Viertelfinals coachen kannst?
Es ist sehr schön zu sehen, dass sich unsere Arbeit auszahlt. Beide Mannschaften haben es sich durch ihre Leistung verdient, das Viertelfinale Zuhause spielen zu dürfen. Trainer von zwei Bundesliga-Teams gleichzeitig zu sein ist natürlich nicht einfach und damit lastete auch Druck auf mir, mit beiden Teams den ersten Platz zu machen und beide damit im Viertelfinale coachen zu können. Für mich persönlich war der Spagat schon schwierig, deswegen haben meine beiden Trainerkollegen Sebastian Zippel und Uli Kuske auch einen sehr großen Anteil am jetzigen Erfolg.

Die Damen sind souverän durch die Vorrunde marschiert und haben alle zehn Spiele gewonnen. Dies ist keinem anderen der 24 Bundesligisten gelungen. Was macht die Damen in diesem Jahr so stark?
Das ist schon eine herausragende Leistung und so eine Punkteausbeute gibt es sicherlich auch nicht so oft. Ich habe in den letzten zwei Jahren mit der Mannschaft gearbeitet und konnte beobachten, wie sich jede Einzelne weiterentwickelt hat. Wir haben in Lena Jacobi, Anke Grueneberg, Lena Langer, Svenja Schuermann und Torhüterin Amelie Klaumünzer herausragende Hallenhockey-Spielerinnen, die allesamt jede Menge Erfahrung mitbringen. Unsere jungen Talente sind immer wissbegierig und lernwillig, sodass die Mischung und der Teamgeist stimmen. Wir haben eine Toptorhüterin, eine sehr gute Strafecke und sind auf allen Schlüsselpositionen hervorragend besetzt, was im Hallenhockey sehr wichtig ist. Durch meinen Trainerkollegen Uli Kuske konnten wir sogar noch detaillierter auf jede einzelne Spielerin eingehen. All das zusammen macht uns in diesem Jahr deutlich stärker als im vergangenen.

Worauf wird es im Viertelfinale gegen München ankommen? Schließlich ist München auch ohne die Nationalspielerinnen Nina Hasselmann und Hannah Krüger noch hervorragend besetzt. Das letzte Viertelfinal-Aufeinandertreffen beider Teams hat der BHC erst im Siebenmeterschießen für sich entscheiden können.
MSC ist eine Top-Mannschaft. Sie sind Vizemeister auf dem Feld und haben in Sportdirektor Stefan Kermas einen sehr professionellen Mann in ihren Reihen. Wir müssen Samstag unser bestes Hockey abrufen und unsere Stärken ausspielen. Ich bin sicher, dass wir aus der Niederlage gegen Mülheim letztes Jahr gelernt haben und diesmal deutlich besser vorbereitet sind und deutlich stärker auftreten werden.

Die Herren treffen auf den TSV Mannheim, der sich überraschend den zweiten Platz im Süden sicherte. Wie stark schätzt du den Gegner im Vergleich zu den übrigen Ost-Ligisten ein?
Ich habe vier TSV-Spiele analysiert und kann sagen, dass der größte Gegner am Samstag wir selbst sein werden. Der TSV hat junge Talente in seinen Reihen und spielt ein auf Manndeckung beruhendes System. Ich würde sie ähnlich stark einschätzen wie in Berlin Blau-Weiss oder die Wespen.

Die BHC-Herren mussten sprichwörtlich bis zur letzten Sekunde um Platz eins zittern. Die um einen Treffer bessere Tordifferenz gegenüber Blau-Weiss hat am Ende den Ausschlag gegeben. Wie lautet dein Fazit aus der Vorrunde?
Ja, das war ein Spiel für Zuschauer. Am Ende hat alles genau gepasst und Blau-Weiss hat sich den zweiten Platz gesichert. Wir haben bei den Herren verglichen mit der Vergangenheit vier starke Hallenspieler verloren. Das Team ist extrem jung, aber die Entwicklung stimmt mich positiv. Beispielsweise spielen meine beiden jüngsten Spieler, Nik Westfalen und Luca Wild, in der Verteidigung und das ist nun wirklich nicht einfach. Am Gesamterfolg hat Co-Trainer Sebastian Zippel klar seinen Anteil. Das Beste an der jetzigen Mannschaft ist ihr Charakter, egal ob einer A-Nationalspieler, Routinier oder Neuling ist, jeder bringt die mentale Stärke mit, Spiele noch einmal zu drehen. Sonntag lagen wir beispielsweise schon 2:6 gegen Blau-Weiss zurück und kämpfen uns dann auf 5:6 heran, um den ersten Tabellenplatz zu sichern.

Du hast im zweiten Jahr hintereinander mit beiden Teams Platz eins belegt. Was macht deine Teams dieses Jahr besser, sodass es für die Top Four reicht?
Ich bin sehr stolz, dass beide Mannschaften wieder die besten im Osten sind. Beide Teams arbeiten sehr hart und das trotz der ungewöhnlichen Situation, sich den selben Headcoach teilen zu müssen. Wir haben nicht den Luxus wie manch anderer Bundesligaclub in Deutschland. Unsere Spieler werden auch nicht bezahlt, aber ich glaube, es sind genau diese Faktoren, die uns als Team wieder stark machen. Wir haben einen super Staff, eine gute Mischung aus Erfahrung, Talent und Charakter, sodass ich davon überzeugt bin, dass wir mit beiden Teams die Endrunde erreichen, wenn jeder einzelne am Samstag seinen Job macht.