Unsere Damen haben erneut das Viertelfinale um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft verloren. Trotz eines über weite Strecken ausgeglichenen Spiels verloren die Gastgeberinnen am Ende mit 2:7 (1:1), kassierten davon jedoch fünf Gegentreffer in den letzten neun Minuten. „Das ist super ärgerlich, denn wir waren in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft, bringen es aber nicht auf die Anzeige. Am Ende schaffen wir es dann nicht den Anschluss zu halten“, sagte Kapitänin Alessa Volkert. „Trotzdem war die Atmosphäre hier in ausverkaufter Halle sehr schön.“
Trainer Tin Matković ergänzte: „An sich verlieren wir das Spiel, weil wir keine Tore schießen. Allerdings haben fünf Spielerinnen dieses Jahr ihr Bundesliga-Debüt gegeben, das muss berücksichtigt werden, sodass ich hier niemandem die Schuld gebe. Am Ende spielen wir zu individualistisch. Einzelaktionen können erfolgreich sein, in diesem Fall hat es aber nicht genützt.“ Das erste Viertel gehörte klar den Gastgeberinnen, die es jedoch verpassten, ihre Chancenüberlegenheit in Toren auszudrücken. Die erste Großchance hatte Malin Stiebitz bereits in der dritten Minute im Zusammenspiel mit Philine Drumm, die den Abpraller der Torfrau aber nicht verwerten konnte.
Nur eine Minute später schloss Pahila Arnold (4.) den nächsten Angriff mit einem Torschuss ab, ehe Annika Mahrad (6.) die erste Strafecke nicht aufs Tor brachte. In der siebten Minute zog Philine Drumm ab, scheiterte aber erneut an UHC-Torfrau Mia Böhringer. Die 700 Zuschauer im ausverkauften Cole-Sports-Center sahen den ersten UHC-Schuss erst nach knapp 13 Minuten, als Keeperin Sophie Lorenz-Meyer den Schlenzer von Gesa Lubienski problemlos ins Aus lenkte.
Nach einem torlosen ersten Viertel gingen die Gäste dann entgegen des Spielverlaufs mit 1:0 in Führung, da Charlotte van Bodegom (19.) per Siebenmeter traf. Dieser war nach einem Stockfoul von Stiebitz verhängt worden. Der BHC spielte auch nach dem Rückstand weiter mutig nach vorn, belohnte sich im direkten Gegenzug durch Sophie Hildebrandt (19.) aber nicht. Wenig später scheiterten auch Drumm und Arnold (23.) erneut an Böhringer im UHC-Tor. Den umjubelten 1:1-Ausgleichstreffer besorgte dann Toptorjägerin Drumm (25.) per Strafecke, was zugleich auch der Halbzeitstand war.
Zu Beginn des dritten Viertels traf van Bodegom (33.) erneut per Siebenmeter zum 2:1. Zuvor hatte Verteidigerin Lotta Curanz die erste UHC-Strafecke mit den Füßen auf der Linie geklärt. Im Anschluss hätte der Nordzweite sogar per Strafecke erhöhen können, die BHC-Abwehr parierte jedoch. Auch im dritten Viertel war der Ostmeister das Team mit mehr Ballbesitz, erspielte sich aber keine zwingenden Chancen.
Im Schlussabschnitt hatte Arnold (46.) die Möglichkeit zum Ausgleich, kam aber ebenfalls nicht zum Abschluss. Die dritte Strafecke der Hamburgerinnen (50.) resultierte in einem, diesmal von lautstarken BHC-Protesten begleiteten Siebenmeter, den erneut van Bodegom (51.) halbhoch auf der Schlägerseite zum 3:1 verwandelte. Nur eine Minute später nutzte Svea Böker (52.) die Fassungslosigkeit des BHC zum 2:4 aus. Drumm (53.) verkürzte aus dem Spiel heraus in Überzahl zum 3:4, ehe die Gäste dann ihrerseits in Überzahl auf 5:2 durch Böker (55.) erhöhten. Der BHC setzte nun alles auf eine Karte und spielte ohne Torfrau mit sechs Feldspielerinnen. Doch ein Treffer wollte nicht mehr gelingen, stattdessen erhöhte der UHC auf 6:2 und 7:2 durch Lubinski (59.) und Böker (59.) jeweils ins leere Tor.
Berliner HC – Uhlenhorster HC 2:7 (1:1)
0:1 19‘ Charlotte van Bodegom (7m)
1:1 25‘ Philine Drumm (KE)
1:2 33‘ Charlotte van Bodegom (7m)
1:3 51‘ Charlotte van Bodegom (7m)
1:4 52‘ Svea Böker
2:4 53‘ Philine Drumm (KE)
2:5 55‘ Svea Böker
2:6 59‘ Gesa Lubienski
2:7 59‘ Svea Böker
KE: 2 (1) / 3 (0)
7m: – / 3 (3)
SR: Tobias Strehlow, Paul Picht
Fotos: BHC / Fritz Ebeling