Unsere Linnea Weidemann hat mit den Danas das EM-Finale in Mönchengladbach erreicht. Die deutschen Damen besiegten am Freitagabend im Halbfinale Belgien mit 3:2 im Shootout und revanchierten sich damit für die bittere Niederlage von vor zwei Jahren. „Dieser Sieg war mega wichtig. Das war eine absolute Willensleistung“, sagte Linnea, die erneut die Kapitänsbinde trug. Die Mannheimerin Ines Wanner hatte bereits in der dritten Minute eine Strafecke zum 1:0 verwandelt. Die Danas spielten durch die frühe Führung befreit auf und ließen die Red Panthers in der ersten Hälfte zu wenig zwingenden Chancen kommen.

Nach der Halbzeitpause erhöhten dann die von unserem ehemaligen Herrentrainer Rein van Eijk gecoachten Belgierinnen den Druck und drängten auf den Ausgleich. Dieser fiel dann neun Minuten vor Schluss ebenfalls per Strafecke. „Beim Gegentor ist noch Pech dabei, aber wir haben trotz der Unterzahl durch die gelbe Karte weiter an uns geglaubt“, verriet Linnea. Schließlich hatte Hanna Granitzki nach einem Fußspiel außerhalb des Kreises gelb gesehen und zusätzlich die Strafecke gegen verhängt bekommen. Deutschland hätte in der letzten Minute das Spiel per Ecke entscheiden können, doch die Variante missglückte, sodass es beim 1:1 nach 60 Minuten blieb. „Widerstandsfähigkeit ist einer unserer Werte“, sagte auch Bundestrainerin Janneke Schopman.

Im anschließenden Shootout trafen Sonja Zimmermann, Jette Fleschütz per Siebenmeter und Lena Micheel für Deutschland, während Torfrau Julia Sonntag gleich zwei Penalties entschärfte. Beim letzten belgischen Versuch nahm Sonntag den Videobeweis und als auf der Videowand klar wurde, dass der Ball erst nach Ablauf der acht Sekunden die Torlinie überquerte, kannte der Jubel im Hockeypark keine Grenzen mehr. „Wir hatten hier noch eine Rechnung offen. Im Penaltyschießen war ich im Tunnel und habe mich versucht, nur auf mich zu konzentrieren“, sagte Sonntag, die dennoch zugab, eine mit Schützinnen-Informationen versehende Trinkflasche genutzt zu haben.

Gegner im Finale am Sonntag (17.00 Uhr) ist nun der Topfavorit und Titelverteidiger Niederlande, der sich zuvor mit 3:1 gegen Spanien durchgesetzt hatte. In der Vorrunde verloren die Danas das Gruppenspiel klar mit 1:5.
Wir drücken Linnea ganz fest die Daumen fürs Finale und sind schon jetzt unfassbar stolz.

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Fotos: BHC / Susanne Breithaupt
